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Wednesday, August 22, 2007

Revue

The problem with revisiting things is obvious; the words themselves betray it: revisiting is visiting once again, but with less attachment and a different perspective. It’s the distance that gives you the perspective; the added experiences challenging your frame of reference and encouraging you to see out over the lip of “standard“. If you were lucky, you weren’t just a tourist the first time around, but the way most people are and hindsight being what it is, chances are you were more or less in the passenger’s seat with headphones on than actually driving your previous experience. Some days I’m not convinced I’m not still a tourist, but the tour guide is notably absent and there would be no one to give me my money back if I’d wanted it.

Tuesday, August 21, 2007

Der heutige Ausflug



Heute sind wir wandern gegangen. Man erinnert sich, ich wohne in den Rocky Mountains, also sind wir Bergsteigen gegangen.

Wanderausrüstung:
1. kurze Hose
2. lange Hose
4. T-shirt
5. Langärmliges T-shirt
6. Pulli
7. Windbreaker oder Regenjacke
8. Cappy
9. Hut
10. Sonnenbrille
11. Handschuhe
12. Mütze
13. Sonnenmilch
14. Mittagessen und Snacks
15. Wasser - 1 bis 2 L pro Person
16. Erste-Hilfe-Kit
17. Kompass
18. Ersatzsocken
19. Normale Socken
20. Wanderstiefel
21. Rücksack
22. Labello
23. Kamera

Blöderweise habe ich die Handschuhe und die Mütze vergessen, die Anderen auch, also sind wir ohne aufgebrochen. Man glaubt ja nicht, es sollte am Tag 35 Grad werden, wozu braucht man also Handschuhe? Glaubt mir, sie sind nötig.


(Bild nicht von heute--es war alles grün diesmal)

Um dorthin zu gelangen, wovon wir aufbrechen wollten, mussten wir noch eine halbe Stunde in die Berge fahren. Dort bogen wir ab, und sind eine Straße gefahren, die sowohl die schönste ist, die ich kenne, als auch die schlechteste. Da sind Löcher wie Badewannen, die versteckt hinter der Ecke auf dich warten, um dich zu einem sofortigen Abbremsmanöver zu zwingen.



Ich stellte mir vor, ich wäre eine Autorennfahrerin und bin fast doppelt so schnell gefahren, wie man darf, mit der Annahme, dass sich kein Polizist in diesem einsamen Ort aufhält. Vor 8 oder 10 Meilen hörten sie auf, die Straßen im Winter zu räumen--die Straße ist im Winter gesperrt. Wegen der Straße bin ich in der Mitte gefahren, oder besser gesagt, dort gefahren, wo es am Wenigsten Löcher gab. Das Gefühl, wieder Auto zu fahren, habe ich endlich wieder genießen können, denn es macht mir nur Spaß, wenn es viele Kurven, nicht unbedingt einen Zaun, und ein schnelles Auto gibt. Spaßvogel wie ich bin hat mir leider die Straße in Grenzen halten können, jedoch gab es doch einige Strecken, wo mein kleiner ,,Dominick" sich die sprichwörtlichen Beine strecken konnte.


(Guanella Pass Road)

Es sollte 4,5 Stunden dauern und über 900m Höhe auf 14km haben. Der Parkplatz war schon auf 3.300m, also hatten wir etwas Vorsprung. Um 3.100 hören die Bäume schon auf: Kinder, das nennt man ,,alpin". Auf 3.300 wachsen noch viele Pflanze, viele Blume, und der abartig tägliche Regen hat dafür gesorgt, dass es alles wie die Schweiz und nicht der Sahara aussieht. Ein unverdächtiger Holzsteg überspannte Sumpf, Morast und Treibsand, führte zwischen den Buschen und kleinen Seen, und wartete darauf, dass man nicht mehr aufpasst: Letztes Jahr war ich mit einer Freundin dort; sie drehte sich um, um mir etwas zu erzählen und ist vom Holzsteg in die Sumpf gefallen. Sie durfte noch 5 Stunden mit nassen Stiefeln wandern, und ich darf das mit einem Lächeln weitererzählen.

Hoch, höher, zickzack hoch. ,,Sind wir schon da?" fragte R. Wir sind nicht mal 'ne Stunde gewandert; der Berg täuscht immer. Es sieht immer so aus, als ob man den Gipfel gleich, bald, demnächst erreicht--nur um festzustellen, dass es doch noch etliche weitere Hügel dazwischen gibt. Der flache, gerade Weg wurde steiler und steiniger, eine leise Andeutung, dass es schwieriger werden würde, bevor es besser wird. Irgendwann konnte man ihn auch nicht mehr als ,,Weg" bezeichnen, denn es waren nur Steine, überall Häufchen Steine auf anderen Steinen mit Steinen dazwischen und obendrauf und daneben (es heißt nicht ,,Rocky Mountains" umsonst, ihr könnt mir glauben). Der Weg wurde nur mit Steintürmchen (,,cairns") angedeutet, aber da man eh' nicht dorthin kommt, ohne zu klettern, ging man dem Gipfel einfach geradezu nach. Es heißt auch ,,scrambling", nicht mehr wandern: da klettert man einen Steinhaufen hoch. Nur, dass unser Steinhaufen eigentlich der Gipfel war.


(the last scramble ascent towards the peak)

Man schleppt einen Rücksack mit lächerlich vielen Sachen drin den ganzen Weg (siehe oben). Das Wetter ist schön, nicht wahr? Wozu braucht man das Ganze? Je höher, desto kälter--und die letzte Stunde nach oben ist man dem Wind ausgesetzt. Es gab schon längst keine Bäume, und die bescheuerten Steine, über die man klettern musste, waren unpraktischerweise zu klein, um einem armen, eingefrorenen Wanderer Schutz zu bieten. Also Handschuhe, und Mütze, und sämtliche Pullis und Jacken und alles, was man besitzt zogen wir an. Wir hatten aber keine Handschuhe, also nahm ich meine Ersatzsocken und zog sie an.

Auf dem Gipfel redeten wir mit den Anderen, die wir im Laufe des Tages immer wieder überholte und von ihnen überholt wurde. Unter anderen waren das eine Mutter, mit ihrem siebenjährigen Sohn sowie zwei Männer, ein davon 77 Jahre alt! Mit uns waren auch einige Jugendlichen und einige Rentner. Das sind nicht die Amerikaner, die zum Fettleibigkeitsstatistk beitragen.

Wir schafften es mit 5h30 inklusiv einer 45-minütiger Mittagspause, also nicht ganz so schlecht. Der Gipfel heißt Mt. Bierstadt (nur deutschsprachige Leute finden das lustig) und ist ein von 56 ,,Fourteeners" (Berge mit über 14.000 ft--4.200m--Höhe) in Colorado, und ist wahrscheinlich der leichteste. Sauerstoffmaske braucht man nur wenn man über 80 ist.

Auf dem Heimweg aßen wir Softeis in einem Hotdog. Das Restaurant ist ein 13-meter Würstchen im Brot. Es war früher im Dorfzentrum, wurde allerdings letztes Jahr umgezogen (stellt euch vor, ein 13-m Würstchen mit einem Anhänger durch den Bergen zu transportieren---muss unheimlich lustig ausgesehen haben). Großer Aufstand: vor einigen Jahren ist ein Ende der Wurst abgefallen. Ja, ich weiß, mein Dorf ist klein :).

Sunday, August 19, 2007

Fair enough.

Yesterday marked the three week anniversary of me being back where I grew up, back "home" which is strangely somehow still home even as it no longer much resembles that which I once knew.

It's been a bit surreal, to be honest. I've hung out with people I haven't seen since highschool; visiting is someone I met when she was 13 and is now turning into a woman and would be driving if she were American. My brother is gone and moved out, out in the Big Scary Real World with a Real Job. Which he doesn't like, but what gives. I guess I am used to a long-distance relationship, at least with him, as we haven't seen each other for more than 4 weeks a year for the past three or four years. And speaking of long-distance relationships, even though I've never wanted one, I've got one with the boyfriend I left behind in Germany. Figuring out how to be a plural through email and skype is hard, and frustrating, and the best we can do right now.

I didn't want to leave Germany; I've made no secret of it but it is not due to not wanting to "go home", but rather a desire not to leave the friends that had become my family in Germany. The first week was pretty hard for me, and I had another taste of the depression I only very seldom feel, which is therefore always to some extent unexplored territority. My mood has improved with time and the support of my long-suffering family.

My laptop and I have had a deep and personal relationship these past weeks. Though I do (did) have two very large papers to write (ca 25 pages, 1 1/5 pt spaced, in German) and on which I have been working furiously, I won't deny using my computer and my drive to work as a way to a) shut out the world and b) have space of my own. I'm not used to living in a family, even mine, and I think the opposite is true--that my parents aren't quite as used to having kids around as they were when we all lived there. I'm not used to always having people around, to eating together all the time, to people coming and chatting, etc. Family dynamics are never simple, and four discreet adults living in one space leads to issues of various natures.

Running into old acquaintences is difficult for me, because with every meeting I realize that I have almost nothing more in common with them. I might as well be speaking German for all they understand; our conversations tend to fizzle out after
"hi, how are you?" "Fine," "how was Germany?" "Germany was great; how's school?" "Oh, just fine". Superficial of course, and it can't be any other way, but my life seems to be so much outside their frame of reference that I find it difficult. Not that these people don't still care about me, or what happens to me--but I almost feel as if I am better in the 3rd person, as a story my parents are relating to someone rather than something I am telling someone. My old friends are all still lovely people, and we still get along. Sometimes our conversations dwell in the past, in the only area we may still have in common, though I am learning to like and love them for the people they have become and not just the people they were. I cannot change the fact, however, that many of my closest friends here have moved on.

Our houseguest, my mother and old friends have got me out of the house, sometimes against strong resistance on my part. That is the sign that made me realize I'm not always doing as well as I appear to--it doesn't bother me to sit inside on a gorgeous day and work on the computer. I usually view that either as a punishment or to be untertaken only in dire need. I'm not itching to get out; the part of me that was immersed in nature and outdoors is the part of me sitting quietly in the corner, trying to pull herself together, at least for others' sake. But my second paper is coming along and nearing its conclusion, leaving me with no excuse to bury myself in work. And I know I will be okay with time; my buoyant personality and almost perpetual optimism and cheerfulness has not completely deserted me, and as I immerse myself in what will become my life I will have friends and activites that don't leave me feeling quite so stranded.

I've got a week of break, five pages and revisions on the paper to go, and a lot of stuff to take care of remaining. My semester will be full; aside my heavy courseload I will be applying for scholarships, grad schools and internships in three or four countries and in at least two languages. I am determined to graduate in May and move back to Europe, though I don't know where and only slightly know how. And the prospect, as exciting as it is, is also scary. This time, I am not intending to go for anther year and come back, I am going to stay. Which means I have to string along studies and jobs and internships, working as a foreigner under visa restrictions, and making it on my own. My parents' extensive contribution to my education will conclude with my first degree, leaving me to make the life for myself that I want. I may be dependant on friends where I would otherwise be depenant on family, and I don't have it all figured out. Still, I relish the challenge, and the first one is getting there.

Wednesday, August 15, 2007

Bon anniversaire...

Thank you to everyone who has wished me well or called to say hi! I love you all! (sniff)



We went to a concert yesterday at the Bluebird to celebrate. The band was Finger 11, and I have to admit, I only knew one song of theirs ("one thing"). So I listened a bit from their site and others before going; by that point I was up to three songs I knew and liked.

I wasn't sure we'd get in, to be honest. This lack of forethought occured to me as we were approaching the door and I was reading the sign "Valid ID required". It was a 16 and over show, so no problems for me--I could (finally) even get into the 21 and over. But R. is 16, and German, and without her passport. The chick examines my ID and turns to R. "She's German," I say, and we hand the lady R.'s German bus pass--the only thing approaching ID she has, and has been using all week for her credit card purchases--which has no birthdate. But no worries, we are in.

The best thing about concerts is the people-watching. You really get all kinds. Since it was a hardrock concert there were your usual goth-punk-types, sporting a fabulous combination of huge black pants large enough to accomodate their five closest friends, a band T-shirt or black tank, enough facial piercings to look like they encountered shrapnel on their way in, and platform black boots for the "ladies". Then there were the teenies, looking like miniature Britney Spears (before she got pregnant, crazy, and eventually bald) and running in packs. I swear, these girls can go nowhere independently. There were pairs of all persuasions; one couple looked like Britney and Dr. Dre in miniature; one biker-type in his late 30s had a girlfriend who was a unique combination of 20-years-younger, corpulent, and punk.

Watching the realtively normal-looking kid next to me rock out (his rocking-out ended up infringing on my personal space repeatedly, but what can you do? Kicking people in the balls is rather asocial) and his friend twitch to the beat like an epileptic on the Vegas Strip at night was rather entertaining. Throughout the opening acts, the only person getting into it was a kinda round fellow up at the front. As the night progressed and the place filled up, we were subjected to a band of drunks of the fratboy persuasion attempting balancing acts on the railing behind us and screaming for a drumstick. I was hoping they might have gotten clocked by one, but then they would have landed on us, and that would have somewhat reduced our enjoyment of the concert. One exquisitely socially awkward girl, sporting her newly purchased T-shirt above her black goth jeans wanted to give one of them a high five for having caught it, whose effect was somewhat spoiled by the fact that she spent about a minute and a half holding her hand up, waiting for him to notice her.

The first opening band was from Winnipeg, Canada. They were your stereotypical emo-rock band, complete with tight hipsters, cool T-shirts ("don't mind the hipsters") amd matching belts in a combination I am sure they thought was cool. They had all the rockstar moves down, too, prancing around like eight-year-olds on methamphetamine. They were hilarious and their music wasn't bad; the drummer spent the entirety of their set with his mouth open, streaming sweat. Think Questionable Content. The next two bands weren't two memorable to me, and a bit too much hard rock tending on metal to be to my taste. The mosh pit at the front ended up being completely insane, and mostly involving the left side trying to shove over the right side, who took revenge, resulting in a jumping, writhing mass of humanity bent on turning dancing into a contact sport.



Finger 11, the band we had come to see, was worth going to see. Their music is somewhat more lyrical than the other bands. During the (one and only) song I really knew, a group of girls in the pit managed to make it up on to friends' shoulders and flashed the singer, who almost whiffed his lyrics and started laughing instead of singing. I'm sure he wasn't expecting that. The place was full, the band was playing, and the floor was shaking like a small earthquake from all the people jumping to the beat. Viva le concert et bon anniversaire à moi.

Video for Paralyzer



Finger 11 - One Thing

Restless tonight
Cause I wasted the light
Between both these times
I drew a really thin line
It’s nothing I planned
And not that I can
But you should be mine
Across that line

[Chorus:]
If I traded it all
If I gave it all away for one thing
Just for one thing
If I sorted it out
If I knew all about this one thing
Wouldn’t that be something

I promise I might
Not walk on by
Maybe next time
But not this time

Even though I know
I don’t want to know
Yeah I guess I know
I just hate how it sounds

If I traded it all
If I gave it all away for one thing
Just for one thing
If I sorted it out
If I knew all about this one thing
Wouldn’t that be something

Even though I know
I don’t want to know
Yeah I guess I know
I just hate how it sounds

Even though I know
I don’t want to know
Yeah I guess I know
I just hate how it sounds
If I traded it all
If I gave it all away for one thing
Just for one thing
If I sorted it out
If I knew all about this one thing
Wouldn’t that be something

Monday, August 13, 2007

What happens in Boulder stays in Boulder...





...until it gets posted on the internet.

At least, that's what R.'s T-shirt says. The picture is of a hot tub containing a man and a goat. I guess you had to be there.

In der alten Wohnung anzukommen war nicht gerade das, was ich erwartet hatte. Ich weiß es nicht, was ich erwartete, oder was mich erwartet. Von den zwei Leuten, die außer mir in diesem Haus wohnen, kenne ich nur einen. Wir waren vorher schon Mitbewohner, und es hat einigermaßen geklappt. Der andere ist neu, arbeitet beim Supermarkt und kommt aus demselben Vorort, wo er jetzt wohnt.

,,Welche Tür ist eure?" fragte R. Ich deutete auf die Tür, die sich langsam zu öffnen anfing ,,Hilfe! Wieso geht die Tür jetzt auf??" schreit sie: automatischer Türöffner.

Wenn ihr schon mal bei mir zum Kochen wart, wisst ihr, dass ich gerne koche. Dementsprechend sollte die Küche auch einigermaßen sauber sein, weil ich ja keine Angst vorm eigenen Kühlschrank haben will. Wie dieses Krümmelmonster von der Sesamstraße drehe ich manchmal durch, wenn rücksichtslose Menschen mein sauberes weißes mit Fliesen bedecktes Paradies unnötigerweise beschmutzen (anscheinend habe ich nichts Besseres zu tun als mich drüber aufzuregen).

Aber die Küche war das Vorbild der Reinheit und Sauberkeit im Vergleich zum Badezimmer. Angeblich hat mein Bruder alles geputzt, aber da das Wasser von der Badewanne langsamer als eine beschädigte Schnecke abläuft ist was wirklich Ekliges übrig gelassen, als ob zwanzig haarige Tiere täglich drin gebadet hätten. Mit Putzmittel und Schwämmen bewaffnet führten wir Krieg gegen das Badezimmer. Wir mussten uns die Nase halten, erstmals wegen dem Geruch vom Zimmer, und später wegen dem Geruch von der Putzmittel. Die Wanne musste ich erstmals lassen--die hat mich ausgetrickst und wehrte sich gegen jeglichen Angriff meinerseits.

In meinem Elternhaus bleibt es immer kühl und angenehm--und wenn es draußen weniger als 20 Grad ist, ist es drinnen geradezu kalt. Man zieht einen Pulli im Sommer an. In Boulder dahingegen ist es genau das Gegenteil. Mein Zimmer ist im 1. OG, und wir haben keine Klimaanlage, nur einen Ventilator, der sich wie ein kleines Flugzeug anhört. Damit haben wir geschlafen, die Gute-Nacht-Lieder vom Ventilator gesungen, in der vergebenen Hoffnung, nur mal einen kleinen Luftzug hineinzulocken. Ohne Erfolg. Wir schliefen auf der Decke, überhitzt und unbequem.

Es gibt nicht so viel zu tun in der Stadt. Die Stadt ist cool, und besonders toll für Amerikaner wegen der Fußgängerzone und den vielen schönen interessanten Cafés. Einem Europäer bringt es vielleicht etwas weniger, obwohl vom Baustil her ist sie immer noch sehr cool. Es gibt einen "Farmers' Market", wo man Biogemüse, Feinschmeckerkost, Mandelbutter, Ziegenkäse, und Pfirsiche bekommt. Das Beste daran ist, dass es bei jeder Stände etwas zu probieren gibt; Früchte und Käse, Brot, Pesto, Kekse und Getränke.

Die restliche Zeit ist mir verloren gegangen; mit Spaziergängen und Shoppen verbracht, glaube ich. Es gibt Läden nur für Spielzeuge, wo man vor einem Jahr hätte spielen können, aber wegen Umbau ist es langweilig geworden. Es gibt ein Teehaus, ein Geschenk unserer Partnerstadt in Tadschikistan.



(Pearl Street Mall in Boulder)

Unser Waffenkammer hieß ,,Target", und hat uns die Mittel unseres Sieges verkauft: Abflussreiniger, Wasserfilter, Wischer, Putzmittel. Mit einiger Anstrengung und der ganzen Flasche Reiniger (,,Halten Sie dieses Produkt von Kindern, Händen, Haustieren, Teppichen, Behinderten, der Luft, Kleidung, Feuer, Stiefmütter, usw. fern") hat die Wanne aufgegeben und mich sie endlich reinigen lassen.

Meine Mitbewohner wurde im Notzustand ausgewählt--weil ich außerhalb wohne, stehen die Studierenden nicht in Schlangen, um einzuziehen. Mein erstes Jahr waren die anderen zwei Studierende, mit denen ich mich nie unterhalten habe, denn ich sie kaum gesehen und nur ihr Geschirr ständig in die Spülmaschine eingeräumt habe. Sie sind beide ausgezogen, und ein Mann Mitte 40 und ein Junge, der eben seinen Abschluss hat, sind eingezogen. Der Mann ist noch da, und der Junge wurde durch einen Anderen ersetzt, weil der erste von einer Drogenüberdosis im Zimmer gestorben ist. Der neue ist sehr nett, sehr höflich, nicht besonders hell, und arbeitet beim Supermarkt. Ich glaube, den Beiden beibringen zu können, die eigenen Sachen wegzuräumen und gelegentlich zu putzen. Der Mann arbeitet viel, hat überhaupt keine Möbel, und macht Ironman dieses Jahr zum 7. Mal. Seine Frau ist vor drei Jahren im Autounfall gestorben.

Wir wollten ins Kino. Ich musste es erstmals finden, denn ich war noch nie da, und ich hatte nur die Kreuzung aufgeschrieben. Irgendwo hinter dieser Mall sollte es sein. Gefunden:

,,Das macht drei Dollar."
,,Für jeden?`" fragte ich, überrascht--ich hatte sechs oder so erwartet.
,,Insgesamt. Für euch beide."

Gute Idee, einen etwas älteren Film zu gucken. Shrek3 war lustig, wenn nicht besonders original. Immerhin hat er mir gefallen.



Es heißt ,,People's Republic of Boulder", (bin ich die Einzige, die eine Ähnlichkeit mit ,Democratic People's Republic of Korea'--Nordkorea--sieht??) denn es wie ein eigenes Land und tut so, als ob es zum restlichen Colorado nicht gehört. Die Leute dort hassen Bush wie die Pest, es ist politisch sehr liberal und auch sehr stolz drauf. Die Stadt ist voll mit Hippies und Öko-Menschen--öfters sind die dieselben--und es kommt mir vor, als ob selbst die Kinder tätowierte sind. Rastalocken sind üblich, am Besten mit ,,Fair trade" Kleidung. Kiffen ist wie ein Nationalsport, die Leute meditieren und machen Yoga, und es gibt drei Biosupermärkte in Laufweite voneinander. Die Stadt hat eine sehr eigene Kultur, ist für Demos und Kriegsgegner bekannt, und ist stolz drauf.

Wir wollten ganz früh wandern gehen, denn es sollte bis 35 Grad oder so werden, aber wir waren erst um 10 da. Auf dem Schild stand ,,2 Stunden" für unsere Route, aber wir waren innerhalb von 1h20min wieder unten. Die ersten 3 Km sind praktisch Treppen, und wieder nach unten war noch schlimmer, denn wir haben den richtigen Pfad verfehlt und mussten tatsächlich runter klettern. Das ist ja aber keine Überraschung, wenn ihr mich kennt.


(wo wir wandern waren)

Müde von der Wanderung und der Fahrt (natürlich habe ich mich verfahren, was glaubst du?) saß ich in der Küche, geduscht, in einem Kleid und war dabei, ein großes Stück Wassermelone zu essen. Tür geht auf: ,,Kannst du bitte deiner Mutter helfen?" Kein Problem, aber: Meine Mutter war dabei, massive Stapeln von Holz schnitzeln zu lassen. Es war wie ein großer Müllhäcksler (das habt ihr ja auch nicht---das ist dort, wo wir unseren Biomüll hintun. Es verschwindet alles im Waschbecken durch diese geile Maschine), außer der Tatsache, dass es ganze Bäume schlucken kann. Mein Nachmittag war ja weg....

Tuesday, August 07, 2007

Oi vey....

...es ist ja August. Ich hätte nicht gedacht, dass die Zeit so schnell vergehen würde.

Ich hätte auch nicht gedacht, dass es hier in August so viel regnet. Die ganze Zeit in Deutschland hatte ich mich darauf gefreut, endlich wieder einen richtigen Sommer zu haben mit 30 Grad und Sonnenschein. Natürlich bin ich angekommen und was macht es? Es regnet. Dafür sind die Stürme sehr spektakulär und es macht Spaß, ihnen zuzugucken. Grundsätzlich sind alle Fenster im Haus auf--hier gibt es keine Mücken, zum Glück--weil unser Haus eher einem Kühlschrank ähneln soll. Oder sowas in der Art.

Am Wochenende sind wir mit den Pferden weggefahren. Pferde, wie mich einer daran erinnerte, sind ziemlich viel Aufwand. Damit haben wir Tage verbracht, alle mögliche Teilchen aus dem Truck auszuräumen, uns zu überlegen, wofür sie überhaupt existieren, und sie nach einem nur einer Person bekannten Plan wieder hineinzustellen. Praktischerweise haben wir relativ viele Sachen ins Haus gebracht und sie dort natürlich vergessen.

Irgendwie schafften wir es, Pferd, Zelte, Essen, Kleidung, und alle mögliche Pferdezubehör einzupacken und loszufahren. Wir mussten noch zwei weitere Pferde abholen, die uns ausgeliehen wurden, und zwei von denen waschen. Ich weiß es nicht, ob ihr mal versucht habt, ein Pferd zu waschen---wenn's gut geht, ist es einfach. Meistens aber hat das Pferd kein Bock darauf und verbringt die ganze Zeit mit dem Versuch, wegzulaufen. Man steht in der Mitte, das Pferd kreist herum, und man zielt darauf mit dem Schlauch. Wenn mann's schafft, Seife aufzumachen, muss man sie wieder wegbekommen. Wie es auf der Shampoo-Gebrauchsanweisung: Lather, Rinse, Repeat.

Geschafft. Das dritte Pferd mussten wir extra abholen, und in der Einfahrt zum Stall bin ich von einem der fünf Hunden gebissen worden. Die Hunde sind australische Schäferhunde, manche sehr schön, andere mit einer Farbe, die wie eine Hautkrankheit aussieht. Es war der kleinste Hund, der mich biss und mein Jeans riss. Wir haben alles aufgebaut, unsere zwei Zelte und die Befestigungsplätze für die drei Pferde. Wir sind fast die einzigen, die zelten: fast alle sind mit riesigem Campingwagon und Anhänger (so groß wie ein LKW) angekommen, der wie ein kleines Haus ist. Manche haben sogar Mikrowelle, Dusche, und Fernsehen.

Wenn man irgendwo hinreiten möchte, muss man zwei Stunden vorher aufstehen und den Pferde ihr Futter geben. Das heißt, dass wir um halb 6 schon auf den Beinen waren. Es gibt fast nichts schlimmeres, als früh morgens im Zelt aufzustehen und sich anziehen zu müssen (schlimmer noch ist früh morgens im Zelt aufzustehen und einen nassen Tauchanzug anziehen zu müssen). So ungefähr wie sich mit einem nassen Lappen zu waschen während man vom Schlaf verwirrt durch die Gegend torkelt und über Gegenstände stolpert.

Wir sind am Samstag fast 8 Stunden geritten, mit 45 Min. Mittagspause und zweimal zehn Minuten Pause. Im Wettbewerb geht es darum, innerhalb von einer bestimmten Zeit (nicht mehr als ein Viertel Stunde vorher oder naher) anzukommen, die Strecke im Tempo geschafft zu haben, und dabei irgendwelche ,,Obstacles" zu überwinden. Man würde nicht glauben, wie viele Pferde höllische Angst vor Plastiktüten oder Ähnlichem haben, was die Sache etwas schwieriger macht. Samstag Mittag, kurz vor der Pause, fing es an zu gießen. Ich natürlich wollte meine Regenjacke nicht anziehen (,,es wird gleich mal aufhören...") und bin völlig nass geworden. Zu der Zeit sollte ich auch so n Obstacle machen, worauf mein vom Regen verärgertes Pferd überhaupt keine Lust hatte und Widerstand geleistet hat, indem es einfach seitwärts gegangen ist. Natürlich hatte es den ganzen Abend nur gegossen, und wir verkrochen uns ins Zelt um 21h zum Schlafengehen.

Sonntag sollten wir auch nur 5 Stunden reiten, dafür aber wollten wir schon um 6:15 starten. Das heißt, dass wir um 4:15 wieder wach waren. Der Ritt war auch wirklich toll und wir sind viel zu früh angekommen obwohl wir richtig langsam gegangen sind. DIe Pferde haben ihre Sache ziemlich gut gemacht, wobei das Pferd von meiner Mutter einmal unerwartet gesprungen ist.

Insgesamt ist unsere deutsche Austauschschülerin 1. in beiden Kategorien (einmal Reiter, einmal Pferd) weil sie die einzige Jugendliche ist; sie hätte auch einen guten Platz bekommen, auch wenn sie mit den Erwachsenern geritten wäre. Meine Mutter ist 5. geworden, und ich 6. und 4. Insgesamt sind wir fast 65km geritten--und wir waren die Kurzstreckler. Die anderen machen fast 80km. Durchschnittsalter ist wahrscheinlich 45 oder 50, und es sind einige mit 65 geritten. Das ist ja keine langweilige Rente....

Die Amerikaner sind sehr verschieden und unterscheiden sich sehr von den Deutschen. Ich finde, dass fremde Amerikaner viel offener sind als Deutsche. Es ist alles per du, fast immer. Es wurde viele Witze gemacht, viel gelacht, viel erzählt. Viele Leute haben uns gefragt, ob wir Hilfe bräuchten, ob wir Fragen hätten, ob sie uns was geben könnten. Leuten werden grundsätzlich zugewunken, auch wenn du die nicht kennst. Die Fahrradfahrer, die für uns auf dem Trail anhalten mussten, waren alle freundlich, haben alle ein bisschen mit uns geredet und uns einen schönen Tag gewünscht. Es kann manchmal übertrieben werden, aber die offensichtliche Freundlichkeit ist mir erfrischend.