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Saturday, January 26, 2008

Heimweg



So war es eigentlich nicht gedacht, nicht geplant. Es wusste nur nicht, dass es anders zu verlaufen hatte. Ich war auf dem Heimweg, den mir Schutz bietenden Café schon längst hinter mir gelassen. Mein Rücken der Straßenseite hin gewandt, verkroch ich mich in meine Jacke, den Kragen hochgestellt, die Schulter hochgezogen gegen die Kälte und den Wind. Gegen den Wind, der die Straße hochfährt wie mein nicht erscheinender Bus und mir die Tränen in die Augen laufen lies. Der Wind, der pfeift und peitscht, kleine Papierstücke und Sandkörner tragend um mich herum und an mir vorbei.

Die Straße entlang liefen kleinere Grüppchen Jugendlichen, glänzende Mädels in hochhackigen Schuhen, begleitet von Jungs, die gleichzeitig sich lässig zu verhalten und die erwähnten Mädels zu beäugen oder beeindrucken versuchten. Es wurde viel gelacht. Sie waren auf dem Weg zu oder von einer Party, einer Bar, die Kälte spürten sie nicht trotz Rock, trotz bloßer Beinen.

Mit jedem auf mich zu kommenden Auto stieg und wieder fiel meine Hoffnung--das ist nicht mein Bus. Je kälter mir wurde, desto mehr ich mir meinen nachgesehnten Bus in jedem Scheinwerferlicht zu sehen erhoffte, nur jedesmal enttäuscht zu werden. Besonders schwer waren die erlebten Niederlagen, als die endlich ankommenden Lichter eines Buses mich wieder versagten, sich als die einer anderen Buslinie erwiesen. Nein, ich will nicht nach Denver, ich will nicht Broadway.

Ich stand aufm ,,Hill", Mitte im Studentenbezirk, wo die Brüder- und Schwesterschaften ihre Häuser haben, es einige Theater und Bühnen und Bars gibt und allerlei studentischer Betrieb herrscht. Dementsprechend fuhren mir entgegen und an mir vorbei die Streifenwagen, markiert und unmarkiert, die halbwegs für Ruhe hatten sorgen wollen. Es ist relativ üblich, sich selbst von der Bar nach Hause zu fahren, an jeder Kreuzung ein Polizeiauto, um Betrunkene aufzufangen. Wie Feuerwerk schienen mir die plötzlich aufflammenden Lichter rotblaurotblaurotblau, mit oder ohne Sirene, die einem zum Anhalten drangen. Die Zeit konnte man nicht in Minuten messen, sondern in Polizei.

Hinter mir stand einer, der auf einen anderen Bus wartete. Als eine nachts alleine wartende Frau ist mir ein hinter mir stehender Mensch ziemlich unheimlich. Ich drehte mich, um ihn im Augenwinkel zu behalten und gleichzeitig der Straße entlang jenes Scheinwerferlicht mit vom Wind tränenden Augen zu suchen. Er schien--meines böse werdenden Erachtens--doch jedesmal sich wieder hinter mich stellen zu wollen. Irgendwann stand ich, die Straße dem Rücken zeigend, aber das passte auch nicht. Ich musste ständig drehen, gucken wo er war, er bewegte sich wie ein unruhiges Tier.

Endlich ist sein Bus gekommen, endlich auch meins, endlich, als ich mir zu überlegen anfing, ob mein fast leeres Guthaben ausreichen würde, um mir eine Freundin zur Rettung einberufen zu können. Mich fest in die Ecke des Sitzes verkriechend, dem vor mir Sitzenden, der mich anquatschen wollte, den Gesprächsversuch verderbend, klammerte ich mich an meinem Buch und versuchte, mich wieder aufzutauen. Endlich auf dem Heimweg.

1 comment:

Anonymous said...

See if I understood this, via Babelfish. You were waiting for an long time in the cold on the Hill for your bus. Others came, but not the one you wanted. Someone else came to wait for the bus, a guy,whom you watched while still looking for the bus, which finally came. YOu buried yourself in your seat with a book. I'm not sure if he tried to talk with you at all.

How was that?

It strikes me how we as women have to have the senses the horses have, of always feeling like potential prey. A guy writing this might have had some of the feelings you described, or at least I think you did thanks to Babelfish, especially if he were in downtown Denver trying to catch a bus at midnight. Yet, for the most part, the male experience and the female experience of life is fundamentally different in this regard. In the end, were you concerned, frightened, angry, anxious, or simply cold? m